News
Anfangs Februar 2016 entdeckte das Gübelin Gemmologische Labor in einem Saphir aus Elahera (Sri Lanka) einen spannenden, äusserst seltenen Effekt. Der Edelstein enthält mehrere grosse Negativkristalle. Das sind Hohlräume im Saphir, die die Form des Kristalls angenommen haben. Zwei dieser Negativkristalle sind mit einer Flüssigkeit und einem Gas gefüllt, deren genaue Zusammensetzung noch unbekannt ist. Bei leichtem Erwärmen um wenige Grad Celsius beginnt die Flüssigkeit im rechten Einschluss zu kochen.
Die Blasen entstehen dabei an der Oberfläche eines schwarzen Kristalls, bei dem es sich um Graphit handeln könnte. Gleichzeitig nimmt der freie Gasanteil immer mehr ab. Da es sich um ein offensichtlich abgeschlossenes System handelt, löst sich das Gas in der Flüssigkeit.
Nach kurzer Zeit enthält der Negativkristall nur noch eine homogenisierte Flüssigkeit. Im linken Negativkristall nimmt der freie Gasanteil beim Erwärmen immer mehr zu. Vermutlich geht die komplette Flüssigkeit in die Gasphase über, so dass nach einigen Sekunden die Flüssigkeit komplett "verschwunden" ist.
Sobald der Stein wieder abkühlt, dreht sich der Prozess um. Zuerst fallen im linken Einschluss winzige Tröpfchen aus, die sich in kürzester Zeit zu einer zusammenhängenden Flüssigkeit verbinden. Kurz darauf entstehen im rechten Hohlraum, ausgehend vom schwarzen Kristall, die ersten Blasen. Nachdem der Stein wieder auf Raumtemperatur abgekühlt ist, ist der Ausgangszustand (Flüssigkeit mit ein zwei Gasblasen) wieder hergestellt.
In der Wissenschaft wird der hier beobachtete Effekt verwendet um die Minimaltemperatur der Kristallentstehung zu bestimmen. Aber abgesehen von den wissenschaftlichen Erkenntnissen handelt es sich um schönes Beispiel der Wunder und Phänomene die in Edelsteinen verborgen sein können.